„… gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten…“
So beten wir im Glaubensbekenntnis – sind wir uns der „Einfachheit“ und gleichzeitig der „Kraft des
Kreuzes“ in unseren Herzen in seiner Tiefe und Tragweite tatsächlich bewusst?
Ein Auszug aus der Predigt vom 29. November 1939 des bekannten evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer. (Quelle: https://jochenteuffel.com/2019/04/12/am-totensonntag-werden-wir-an-den-graebern-unserer-lieben-gefragt-worauf-willst-auch-du-einmal-sterben-glauben-wir-an-die-macht-des-todes-und-der-suende-oder-glauben-wir-an-die-macht-jesu-christ/)
Bonhoeffer hat in dieser Predigt folgende Fragen gestellt:
“… wir verkündigen und glauben den Sieg Christi über den Tod… ABER, so fragen wir, WENN das
so ist, WARUM sieht es in unserem Leben dann so ganz anders aus, WARUM sieht man so wenig von diesem Sieg? WARUM herrschen Sünde und Tod so schrecklich über uns? Ja eben diese Frage ist Gottes Frage an euch: das alles habe ich für euch getan, …“
Was hat Gott für uns denn tatsächlich getan?
1.Joh. 4:9-10:
„Gottes Liebe zu uns zeigt sich darin, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte, damit wir durch ihn das ewige Leben haben. Und das ist die wahre Liebe: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns zuerst geliebt und hat seinen Sohn gesandt, damit er uns von unserer Schuld befreit.“ (NLB)
Gal. 3:13-14:
„Christus aber hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns – denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt« –, auf dass der Segen Abrahams zu den Heiden komme durch Christus Jesus und wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben.“ (LUT 2017)
Jes. 53:4-5:
„Er wurde verachtet, von allen gemieden. Von Krankheit und Schmerzen war er gezeichnet. Man konnte seinen Anblick kaum ertragen. Wir wollten nichts von ihm wissen, ja, wir haben ihn sogar verachtet. Dabei war es unsere Krankheit, die er auf sich nahm; er erlitt die Schmerzen, die wir hätten ertragen müssen. Wir aber dachten, diese Leiden seien Gottes gerechte Strafe für ihn. Wir glaubten, dass Gott ihn schlug und leiden ließ, weil er es verdient hatte. Doch er wurde blutig geschlagen, weil wir Gott die Treue gebrochen hatten; wegen unserer Sünden wurde er durchbohrt. Er wurde für uns bestraft – und wir? Wir haben nun Frieden mit Gott! Durch seine Wunden sind wir geheilt.“ (HFA)
Weiter sagt Bonhoeffer:
„und ihr lebt, als sei nichts geschehen! …“
Hierzu einen Auszug von Paulus an Timotheus in ….
2. Tim. 3:2-4:
„Die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldgierig, großtuerisch und arrogant. Sie werden ihre Mitmenschen beleidigen, ihren Eltern nicht gehorchen, undankbar sein und weder Ehrfurcht noch Mitgefühl kennen. Sie werden unversöhnlich sein, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, voll Hass auf alles Gute und zu jedem Verrat bereit. Sie werden vor nichts zurückschrecken, um ihre Ziele zu erreichen, und werden von Hochmut verblendet sein. Ihr ganzes Interesse gilt dem Vergnügen, während Gott ihnen gleichgültig ist” (NGÜ)
Bonhoeffer fragt weiter:
Warum ist so wenig Sieg in eurem Leben?
Und gibt selbst die Antwort darauf:
Weil ihr nicht glauben wollt, dass Jesus Sieger ist über Tod und Sünde, über euer Leben …..
Dasselbe schreibt schon lange zuvor Paulus an Timotheus in:
2.Tim. 3:5:
„Sie geben sich zwar einen frommen Anschein, aber von der Kraft Gottes, die sie so verändern könnte, dass sie wirklich ein frommes Leben führen würden, wollen sie nichts wissen. Von solchen Menschen halte dich fern!“ (NGÜ)
Das sind sehr klare und starke Worte von Paulus an Timotheus.
Weiters schreibt Paulus in
1. Kor. 1:18-21:
„Die Botschaft vom Kreuz zu predigen, erscheint denen, die auf dem Weg ins Verderben sind, wie blanker Unsinn, aber für uns, die wir gerettet werden, ist es die mächtige Kraft Gottes, die in uns freigesetzt wird. Denn es steht geschrieben: Ich will die Weisheit der Weisen zerschlagen und die Klugheit der Gelehrten verwerfen. Wo ist also der weise Philosoph, der versteht? Wo ist der erfahrene Gelehrte, der begreift? Und wo ist der geschickte Debattierer unserer Zeit, der eine Debatte mit Gott gewinnen könnte? Hat Gott nicht gezeigt, dass die Weisheit dieses Weltsystems völlige Torheit ist? Denn in seiner Weisheit hat Gott vorgesehen, dass alle Weisheit der Welt nicht ausreicht, um die Menschen zur Entdeckung seiner selbst zu führen. Er hatte große Freude daran, die Weisheit der Welt zu verwirren, indem er die Einfachheit der Verkündigung der Geschichte des Kreuzes verwendete, um diejenigen zu retten, die ihr glauben.“ (TPT)
Das letzte Zitat von Bonhoeffer:
„Euer Unglaube trägt euch eure Niederlagen ein: Nun aber wird euch heute noch einmal der Sieg
Jesu verkündigt… der Sieg über Sünde und Tod auch für dich, wer du auch seist.”
Die „Einfachheit“ des Evangeliums, der guten Nachricht, wird in der Verkündigung der Geschichte des Kreuzes sichtbar und im Glauben erfahrbar.
Wiederholung bringt Offenbarung:
1.Joh. 4:9-10:
„Gottes Liebe zu uns zeigt sich darin, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte, damit
wir durch ihn das ewige Leben haben. Und das ist die wahre Liebe: Nicht wir haben Gott
geliebt, sondern er hat uns zuerst geliebt und hat seinen Sohn gesandt, damit er uns von
unserer Schuld befreit.“ (NLB)
2.Kor. 5:21:
„Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm
[zur] Gerechtigkeit Gottes würden.“ (SLT 2000)
Wir können absolut NICHTS dazu beitragen, außer JA „zum Tausch am Kreuz“ zu sagen und
es DANKEND und im Herzen GLAUBEND annehmen und danach HANDELN.
Röm. 8:1:
„So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.“ (SLT 2000)
Apg. 17:28:
„Denn in ihm leben wir und bewegen uns und sind wir …“ (ELB)
Fragen zur Selbstreflexion:
- Wo stehe ich im Herzensglauben in Bezug auf die Wahrheit der Kraft des Kreuzes?
- Bin ich versöhnt mit Gott oder trage ich einen Groll gegen ihn in meinem Herzen?
- Wie erlebe ich Ostern im alltäglichen Leben?
- Was bedeutet es für mich konkret, in Christus Jesus zu leben, zu bewegen und zu SEIN?