Impuls zum Karfreitag

„doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.” Jesaja 53:5

In den letzten Jahren kam es immer wieder an die Oberfläche, wie ich Menschen und Situationen beurteile. Ein schnelles Urteil, eine erhitzte Meinung, eine Festlegung kam schnell über meine Lippen. Es war ein früh gelernter Mechanismus, aus Selbstschutz andere zu analysieren und zu richten, um selbst nicht verurteilt zu werden. Mit mir selbst ging ich am härtesten ins Gericht. Die Konsequenz war Verbitterung, Groll, Ablehnung. 

Eines Abends, in der Stille, erschien mir der gekreuzigte Herr vor meinen inneren Augen. Ich sag die Dornenkrone, das zerschundene Gesicht, das Blut, das herunterlief. Er schaute mich an, voller Liebe. Er war so nah, in aller Verletzlichkeit, ich konnte meinen Kopf auf seine Schulter legen, meine Finger fühlten die Striemen an seinem Körper. Ich hörte ihn sagen: „Ich verurteile dich nicht” 

Ich fiel weinend auf die Knie, berührte die Wunden an seinen Füßen, die Spuren vonn den Nägeln. Bat um Vergebung und ließ mich waschen von seinem Blut, seiner Liebe, die jedes menschliche Verstehen sprengt- diese Liebe, die selbst den Urteil und den Tod auf sich nimmt, damit ich leben kann. Verbitterung wich aus meinem Herzen – Heilung kam in mein Herz und löste die Verstockung. Ich kam runter vom Richterstuhl, der gleichzeitig ein Gefängnis war, und nahm Platz am Tisch des Vaters als ein geliebtes Kind. 

Keine Selbstverbesserung, moralisch oder religiös konformes Leben, kein System oder Selbstgerechtigkeit kann dich und mich retten. 

Es ist Tod und Auferstehung.

Es ist eine Begegnung mit dem Gekreuzigten und Auferstandenen. 

Das Kreuz ist Gottes Herrlichkeit, an dem er sein Herz offenbart und sich selbst schenkt. 

Was immer auch deine Dunkelheit ist, was du verstecken möchtest, er verurteilt dich nicht. Er ist gekommen, um dir Leben und Frieden zu schenken. Komm zu ihm, so wie du bist. 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen