Freispruch

Vor Kurzem bin ich über einen Bibelvers „gestolpert“.  Wir bleiben oftmals im ersten Teil des Verses stecken. Ich stelle den Vers in unterschiedlichen Bibelübersetzungen gegenüber.

Dadurch entsteht die praktische Anleitung, die in die volle Kraft von Vergebung und die daraus resultierende Freiheit führt.

Es geht um die Stelle in Lukas 6:37:

„Hört auf, andere zu verurteilen, und ihr werdet auch nicht verurteilt werden. Hört auf, andere zu tadeln, oder es wird euch ebenso ergehen. Vergebt, und euch wird auch vergeben werden.“ (NLB)

 „»Urteilt nicht über andere, dann wird Gott euch auch nicht verurteilen! Richtet keinen Menschen, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Wenn ihr vergebt, dann wird auch euch vergeben.“ (HFA)

  „Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; und verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Lasst los, und ihr werdet losgelassen werden.(ELB)

„»Richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Sprecht frei, und ihr werdet freigesprochen werden.(NGÜ)

  „Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet; verurteilt nicht, so werdet ihr nicht verurteilt; sprecht los, so werdet ihr losgesprochen werden!“ (SCH)

 „Richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet. Verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt. Lasst frei, und ihr werdet freigelassen werden!“ (ZÜ) 

 Dieser Vers in den unterschiedlichen Übersetzungen spricht in sich sehr klar und deutlich.

Vergebung heißt, ich entscheide mich dafür, die Person, die an mir, in welcher Form immer, schuldig geworden ist, bewusst freizusprechen und ganzheitlich loszulassen und damit das Drama des Geschehens hinter mir zu lassen und in eine neue Freiheit einzutreten.

Wir wissen, es ist ein oft tiefgehender, schmerzhafter und gleichzeitig ein zutiefst geistlicher Prozess, der letzten Endes in eine neue Freiheit und in neues Leben führt. Dieser Weg setzt mich frei von Gebundenheit durch alte Emotionen aus der Vergangenheit, er setzt mich frei von emotionaler Abhängigkeit und Gebundenheit zum Täter.

Es braucht Mut, ein tiefes Vertrauen und die Gewissheit im Glauben, dass ich nicht tiefer fallen kann, als in die Hände Gottes. Zudem braucht es die Bereitschaft, mich sowohl mit der bedingungslosen Liebe Gottes anhand dem Wort Gottes als auch mit der eigenen Geschichte aktiv auseinanderzusetzen, ganz persönlich, aufrichtig und ehrlich. Gleichzeitig braucht es, je nach Schwere der loszulassenden Situationen Menschen, die bereit sind, ein Stück des Weges begleitend mitzugehen. Das sind die Grundvoraussetzungen für eine gelingende Wiederherstellung zur Freiheit in Christus.

Die Frage, die ich mir stellen darf, ist, bin ich bereit mit dem Heiligen Geist hinzuschauen, was geschehen ist, mit den Folgen dadurch in meinem Leben, alte Emotionen zu- und loszulassen und den Täter von seiner Schuld freizusprechen und zu entlassen und ihn der Gerechtigkeit Gottes zu übergeben?

Das bedeutet, ich erkenne für mich an, mir wurde Unrecht und Leid zugefügt.
Ich bin bereit aus der Opferhaltung auszusteigen.
Ich spreche der Person (im Herzen und im Geist) zu, dass ich sie von ihrer Schuld mir gegenüber FREISPRECHE und aus ihrer Schuld ENTLASSE und Gott ÜBERGEBE.

„Ich entlasse Dich aus der Schuld mir gegenüber, ich spreche Dich frei davon. Ich lasse Dich und alles was geschehen ist los. So wie mir alle meine Schuld vergeben wurde, vergebe ich Dir und übergebe Dich der Liebe des Vaters. Danke Jesus, dass in Dir Vergebung ist.“

Ich glaube wir können die Dimension der Vergebung von Schuld und Sünde, Freisetzung von Gebundenheit und die dazugehörige Wiederherstellung in und um uns durch Jesus am Kreuz in der tiefsten Tiefe niemals ganz erfassen. Ebenso wenig die Dimension der dahinterstehenden Liebe des Vaters zu uns und zur gesamten Menschheit. Umso mehr lohnt es sich, uns immer und immer wieder nach dieser bedingungslosen Liebe und Gnade auszustrecken, sie im Glauben zu empfangen und ergreifen und in ihr zu leben und durch sie verwandeln zu lassen.

1.Joh. 4:10:
„Und das ist die wahre Liebe: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns zuerst geliebt und hat seinen Sohn gesandt, damit er uns von unserer Schuld befreit.“ (NLB)

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